LINKE fordert Ende der Benachteiligung ostdeutscher Rentner und Erwerbstätiger

Harzkreis. Kaum ein sozialpolitisches Thema treibt die Menschen mehr um als die Frage nach der Entwicklung der Renten. Für den Harzer Kreisverband der Linkspartei Anlass, sich anlässlich der 30. Auflage ihrer Veranstaltungsreihe „Wirtschaftspolitischer Frühschoppen“ mit der Zukunft der Renten in Deutschland zu beschäftigten.

Am zweiten Adventssonntag konnte die Kreisvorsitzende Evelyn Edler dazu den Renten-Experten der Bundestagsfraktion Matthias W. Birkwald (MdB) und die rentenpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion Monika Hohmann (MdL) im Harzkreis willkommen heißen.

In einem kurzweilig und faktenreich gestalteten Vortrag stellte Birkwald die aus Sicht der Linkspartei fatalen Fehlentwicklungen in der Rentenpolitik vergangener und aktueller Bundesregierungen in den vergangenen fünfzehn Jahren dar. So trage das bewusst herbeigeführte Absinken des Rentenniveaus von 53% auf künftig 43% und die Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahren zur drastischen Erhöhung der Altersarmut bei. Monika Hohmann untermauerte diese Entwicklung und verwies auf die kontinuierlich steigende Zahl an Menschen, die auch in Sachsen-Anhalt und im Harz im Alter auf Grundsicherung und Wohngeld angewiesen seien.

Das die Bundesregierung die Westangleichung der Ostrenten erst 35 Jahre nach der Wiedervereinigung vollziehen wolle, stieß einhellig auf Kritik. Nach Mitteilung von Kreischefin Edler bekräftigt die Linkspartei daher ihre Forderung nach einem Ende der Benachteiligung ostdeutscher Rentner und Erwerbstätiger. „Die bisherige Höherbewertung der niedrigen ostdeutschen Löhne bei der Rentenberechnung dürfe nicht, wie von der Bundesregierung geplant, abgeschafft werden,“ warnte Birkwald, da dies zu einer zusätzlichen Rentenkürzung bei Millionen heutiger ostdeutscher Erwerbstätiger führe.

Solch eine Entwicklung könne verhindert werden, dass zeige das positive Beispiel Österreich. Das dortige Rentensystem käme den Vorschlägen der LINKEN sehr nahe. In der Alpenrepublik zahlen wie von der LINKEN gefordert auch Beamte und Selbstständige in die gesetzliche Rente ein, sodass die österreichische Durchschnittsrente bei Männern bei 1.800 Euro liegt, während ein Deutscher nach gleicher Lebensleistung und Einkommen nur auf eine Durchschnittsrente von 1.000 Euro komme.

„Die Erhöhung des Rentenniveaus, ein klares Nein zur Erhöhung des Renteneintrittsalters, eine wirksam vor Altersarmut schützende Mindestrente und die Beendigung der Benachteiligung Ostdeutscher stehen für uns ganz oben auf der Agenda, die wir nur mit der Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger umsetzen können,“ erklärt Edler abschließend.