Harzer LINKE fordert Sicherung wohnortnaher Krankenhausversorgung: „Bertelsmann-Vorschlag führt zu Kliniken-Kahlschlag im ländlichen Raum“
Harzkreis/Berlin. Für großes Aufsehen sorgt dieser Tage eine von der
Bertelsmann Stiftung vorgestellte Studie, wonach dem Personalmangel in
den Krankenhäusern durch die Schließung jeder zweiten Klinik begegnet
werden könnte. Von den derzeit bundesweit rund 1400 Krankenhäusern
sollten nur deutlich weniger als 600 größere Kliniken erhalten bleiben,
heißt es in einer Untersuchung der Stiftung.
Ein Vorschlag, der auf scharfe Kritik und Ablehnung der LINKEN trifft.
Dazu erklären die Abgeordneten aus Bund, Land und Kreis, Jan Korte
(Bundestag), Monika Hohmann (Landtag) und Evelyn Edler (Kreistag): „Wir
sind entsetzt über die Gedankenspiele der für ihre neoliberalen
Privatisierungsideen staatlicher Aufgaben bekannten Bertelsmann
Stiftung. Den propagierten Kliniken-Kahlschlag lehnt DIE LINKE mit aller
Deutlichkeit ab. Sie würde vor allem die bereits seit zwanzig Jahren
ausgedünnte Krankenhaus-Versorgung im ländlichen Raum hart treffen,
hiervon wären vor allem viele Regionen in Ostdeutschland betroffen.“
Wohin einzig betriebswirtschaftliches Denken der Klinik-Konzerne führe,
zeige der Kahlschlag bei den Geburtenstationen. „Allein zwischen 1996
und 2016 sank die Zahl der Kliniken mit Entbindungsstationen bundesweit
von 1114 auf 690, ein Minus von fast 40 Prozent, wie eine Anfrage der
LINKEN im Bundestag ergab“, erinnern Korte, Hohmann und Edler.
„Wir bekräftigten daher unsere Forderung nach einem grundlegenden
Kurswechsel in der Gesundheitspolitik: DIE LINKE sagt Nein zum
Krankenhaus-Sterben. Wir fordern eine wohnortnahe Versorgung von
Patientinnen und Patienten. Eine weitere Schwächung der
Krankenhaus-Versorgung im ländlichen Raum lehnen wir ab. Die Vorschläge
der Bertelsmann Stiftung stehen zudem im Widerspruch zum im Grundgesetz
verankerten Verfassungsauftrag zur Herstellung gleichwertiger
Lebensverhältnisse in ganz Deutschland. Wir setzen uns für eine
öffentlich organisierte, angemessen finanzierte und bedarfsgerechte
Krankenhausfinanzierung ein“, fassen die LINKEN-Abgeordneten aus dem
Bundestag, Landtag und Harzer Kreistag zusammen.