Linkspartei sieht keine Entspannung auf dem Harzer Arbeitsmarkt

André Lüderitz

Zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen für die Landkreis Halberstadt, Quedlinburg und Wernigerode im Monat Mai erklärt der Regionalvorsitzende André Lüderitz:

Über 22 000 Arbeitslose in der Harzregion:

Über 22 000 Menschen waren im Mai in den Harzkreisen Halberstadt, Quedlinburg und Wernigerode offiziell arbeitslos gemeldet. Die Quote beträgt 17,8 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat ist das ein Rückgang um 0,9 Prozent. Somit ist fast jeder vierte Erwerbsfähige im künftigen Landkreis Harz derzeit vom Arbeitsleben ausgeschlossen.

Angesichts dieser Zahlen sieht der Harzer Regionalverband der Linkspartei.PDS keine grundlegende Entspannung auf dem Harzer Arbeitsmarkt, so der Vorsitzende und Landtagsabgeordnete André Lüderitz. So finde eine verbesserte Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt mangels offener Stellen nur in wenigen Fällen statt. Die Zahl der versicherungspflichtigen Arbeitsplätze sinkt jährlich weiter und ein Viertel aller 1-Euro-Jobs, mit denen die Quote geschönt werde, verstoßen laut Bundesrechnungshof gegen die Richtlinien zur Schaffung solcher "zusätzlichen Arbeitsgelegenheiten", kritisiert Lüderitz.

Auf scharfe Ablehnung der Harzer Linkspartei treffen zudem die am 1. Juni im Bundestag beschlossenen Verschärfungen der Hartz-Gesetze. Bei über 20 Arbeitslosen, die in Sachsen-Anhalt auf eine offene Stelle kommen, sind diese Verschärfungen als schlichtweg zynisch zu bezeichnen. Die große Koalition mache einmal mehr deutlich, dass sie nicht die Arbeitslosigkeit, sondern die Arbeitslosen bekämpft. Von dem Ziel der im Jahr 2002 aus der Taufe gehobenen Hartz-Reformen, die Zahl der Arbeitslosen innerhalb von drei Jahren um bis zu 2 Millionen zu senken, ist nichts zu sehen. Stattdessen werden Arbeitslose zu Sündenböcken für die gescheiterte Reform gemacht und deren Bürgerrechte abgebaut, so der Regionalvorsitzende.