Verlegung von Stolpersteinen in Ilsenburg am 30.10.2010

Eberhard Schröder

Vor 4 Wohngebäude in Ilsenburg wurden am 30. Oktober 2010 erstmals „Stolpersteine“ im Gedenken an ehemalige jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger gesetzt.

Auch die jüdischen Familien aus Ilsenburg mußten in der Zeit des Faschismus unsagbares Leid erdulden. Familienangehörige wurden eingekerkert und ermordet, einige konnten ihr Leben nur durch die Flucht aus der Heimat retten.

Maßgeblichen Anteil an der Erforschung des Lebens der jüdischen Familien aus Ilsenburg hatten Schülerinnen und Schüler aus der Goethe-Sekundarschule. Unter Anleitung der Lehrerin Frau Böhm und unseres Genossen Prof. Klaus Oppermann leistete die Arbeitsgemeinschaft Geschichte eine wertvolle Arbeit. Bis zu diesen Forschungen war nur wenig zum Schicksal der jüdischen Mitbürger aus Ilsenburg bekannt.

 

Am Tage der Verlegung der „Stoplersteine“ lasen Schülerinnen und Schüler an den jeweiligen Wohnhäusern aus ihren Forschungsergebnissen. Das hinterließ bei den Teilnehmern der Veranstaltung einen tiefen Eindruck der Ergriffenheit.

 

Die Steine wurden verlegt

 

in der Rudolf-Breitscheid-Str. 17 für die Familie Eckstein,
in der Pfarrstr. 12 für Herrn Adolf Block,
in der Kastanienallee 1 für Herrn Bernhard Langnas und
in der Papenhecke 1 für die Familie Rosenblatt.

 

Ilsenburg schließt sich damit einem Projekt des Kölner Bildhauers Gunter Demnig an, der bereits Tausende Steine in Deutschland und Europa verlegt hat, um das Schicksal der Juden in Erinnerung zu halten.

 

Wer nach Ilsenburg kommt, sollte auf die Steine achten.

Er wird sich beim Lesen der Inschriften vor den jüdischen Opfern verneigen, wie es Gunter Demnig zum Ausdruck brachte.