Massiver Stellenabbau bei “Real” befürchtet: Was wird aus Märkten im Harzkreis?

Jan Korte, MdBKreisverband Harz

Harzkreis/Berlin. Die Supermarktkette Real, die im Harzkreis mit SB-Warenhäusern in Blankenburg und Wernigerode vertreten ist, steht kurz vor einem Verkauf, der mit massiven Stellenabbau und Marktschließungen verbunden sein könnte.

Nach aktuellen Medienberichten warnt der Gesamtbetriebsrat vor einem Kahlschlag beim Personal. So wird mit etwa 10.000 Entlassungen und der Schließung von 50 der bundesweit rund 280 Märkte gerechnet. Bis Ende Januar will der Handelsriese Metro die Supermarktkette Real an ein Konsortium verkaufen. Das Konsortium zielt darauf ab, Real im Kern weiterzuführen, es sei aber auch der Verkauf und die Schließung von Filialen der mit sinkenden Umsätzen und Verlusten kämpfenden SB-Warenhauskette vorgesehen, so die Befürchtungen.

Der LINKE-Bundestagsabgeordnete Jan Korte, Harz-Kreisvorsitzende Evelyn Edler und Wernigerodes Ortsvorsitzender Christian Härtel, die den Metro-Konzern bereits seit langem für die mit Lohnkürzungen einhergehende Tarifflucht und den Umgang des Konzerns mit den Real-Beschäftigten kritisierten, pflichten der Kritik der Arbeitsnehmervertretung bei. „Die seit dem Jahr 2018 anhaltende Ungewissheit über den Fortbestand ihrer Arbeitsplätze und die Lohnkürzungen sind an den Beschäftigten nicht spurlos vorbeigegangen.

Die mangelnde Informationspolitik und die Umstrukturierungen des Metro-Konzerns erfolgen auf dem Rücken der bundesweit 34.000 Beschäftigten, viele von ihnen Frauen. Wir erwarten daher von der Konzernführung schnellstens Klarheit über ihre Pläne.“ Nach Ansicht der drei Linkspolitiker habe die Bundesregierung zu wenig Engagement gezeigt, gegenüber dem Konzern klar Stellung im Sinne der Beschäftigten zu beziehen. "Es ist überhaupt nicht hinnehmbar, dass sich die Bundesregierung weiter weg duckt und die Beschäftigten im Regen stehen lässt. Hier geht es immerhin um die Existenz von Tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, so Korte, Edler und Härtel.

Mit öffentlichen Aktionen haben DIE LINKE, Gewerkschaften, Jan Korte und Landtagsmitglied Monika Hohmann seit über anderthalb Jahren mehrfach auf die Lohnkürzungen, sich verschlechternde Arbeitsbedingungen und die Ungewissheit der Real-Beschäftigten hingewiesen. Zu den Forderungen der LINKEN gehörten unter anderem eine Standort- und Beschäftigungssicherung sowie die Rückkehr zu einem Flächentarifvertrag mit existenzsichernden Löhnen.

Der Metro-Konzern befindet sich im Umbau zu einem reinen Großhändler und hat sich bereits von den Tochterunternehmen Kaufhof, Media Markt und Saturn getrennt.