LINKE-Bundespolitiker besucht Untertageanlage unter dem Regenstein: Gedenken an KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene

Blankenburg. Anlässlich seiner Sommertour durch Sachsen-Anhalt besuchte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer und LINKE-Bundestagsabgeordnete Jan Korte auf Einladung der Harzer Kreisvorsitzenden Evelyn Edler auch mehrere Städte in seinem Betreuungswahlkreis Harz. In Begleitung mehrerer LINKE-Kommunalpolitiker standen Vor-Ort-Termine in Blankenburg, Quedlinburg und Wernigerode auf dem Besuchsprogramm.

Erste Station war ein Ort mit bewegender Entstehungsgeschichte: Das Versorgungs- und Instandsetzungszentrum Sanitätsmaterial in der Feldwebel-Anton-Schmid-Kaserne in Blankenburg. In den Jahren 1944/45 entstand unter dem Einsatz von KZ-Häftlingen und Kriegsgefangenen unter mörderischer Zwangsarbeit ein insgesamt 8 km umfassendes Stollensystem unter dem Regenstein nördlich von Blankenburg, unweit der heutigen Nordharzautobahn B6. Während der Besichtigung der Untertageanlage, der heute weltgrößten unterirdischen Apotheke, gedachten Korte und die Abgeordneten des Kreisverbandes am Gedenkkreuz in der Stollenanlage der während der Errichtung der Anlage vor Ort von den Nazis versklavten, gefolterten und zu Tode gekommenen Opfer des Faschismus.

Im anschließenden Gespräch mit Hauptmann Dominik Dorn und Oberfähnrich Patrick Wohlmacher informierte sich die Delegation über die Aufgaben des Standortes. So werden von Blankenburg aus über 70.000 Bundeswehrangehörige mit Arzneimitteln, Verbandmitteln und medizinischen Verbrauchsmaterial versorgt. Der Depotstandort Blankenburg ist eine von bundesweit drei Bundeswehrapotheken und die größte unterirdische Apotheke Deutschlands.