Geplanter Angriff auf den CSD Harz – Unsere Solidarität ist unteilbar
Mit großer Bestürzung haben wir vom geplanten Anschlag auf den diesjährigen CSD Harz in Wernigerode erfahren. Ein 20-jähriger Mann soll laut Polizei mit einem Angriff auf Teilnehmer*innen des CSD geprahlt haben – bei der anschließenden Wohnungsdurchsuchung wurde scharfe Munition gefunden.
Als Die Linke Harz verurteilen wir diesen queerfeindlichen und potenziell tödlichen Gewaltplan aufs Schärfste. Er ist ein alarmierendes Zeichen dafür, wie gefährlich der Hass gegen queere Menschen auch bei uns in der Region geworden ist.
Wir sagen klar: Wer den CSD angreift, greift uns alle an.
Der CSD ist nicht „nur“ ein Fest – er ist ein Zeichen für Freiheit, Sichtbarkeit, Selbstbestimmung und gelebte Vielfalt. Dass sich Menschen offenbar ermächtigt fühlen, diesen Mut mit Waffengewalt zu beantworten, ist ein Angriff auf die offene Gesellschaft – und auf die Demokratie.
Unser Selbstverständnis als Linke ist untrennbar mit Antifaschismus und Solidarität mit queeren Menschen verbunden. Es reicht nicht, diesen Hass still zu verurteilen – wir fordern:
- Lückenlose Aufklärung des Vorfalls und der Herkunft der Munition
- Konsequente strafrechtliche Verfolgung des Täters
- Sichtbaren und wirksamen Schutz von queeren Veranstaltungen im Landkreis Harz
- Mehr Prävention und Aufklärung in Schulen, Vereinen und der Jugendarbeit
- Ein deutliches Zeichen des Landkreises Harz und des Landes Sachsen-Anhalt für die Sicherheit queerer Menschen
„Wer mit scharfer Munition gegen einen CSD droht, meint nicht Provokation, sondern will Angst und Gewalt säen. Das dürfen wir niemals verharmlosen. Queeres Leben gehört zum Harz – und wir stehen Seite an Seite mit allen, die dafür kämpfen.“
– Alexander Luft, Kreisvorsitzender Die Linke Harz
Kein Raum für rechte Gewalt – weder auf unseren Straßen, noch in den Köpfen
Die Worte des mutmaßlichen Täters erinnern in erschreckender Weise an andere rechte Terroranschläge der letzten Jahre. Wir dürfen nicht warten, bis aus Drohungen blutige Realität wird. Der Staat muss wehrhaft sein – gegenüber jeder Form von queerfeindlichem, rechtem und faschistischem Gedankengut.
Wir stehen an der Seite der queeren Community
Unsere Solidarität gilt allen, die sich beim CSD für ein buntes, freies Leben einsetzen – mutig, laut und sichtbar. Wir danken den Veranstalterinnen, den Unterstützerinnen und allen, die sich von solcher Bedrohung nicht einschüchtern lassen.
Wir rufen alle Demokrat*innen im Harz auf:
Zeigt Haltung. Zeigt Solidarität. Zeigt, dass der Harz kein Ort für Hass ist.
Quelle: www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/magdeburg/harz/csd-wernigerode-anschlag-munition-102.html